Kontrafaktischer Roman

In einem kontrafaktischen Roman, oder auch parahistorischer Roman, Uchronie oder auch ›alternate history‹ genannt, entwickelt sich die Geschichte um ein Szenario, in dem der Lauf der Weltgeschichte von dem bekannten abgewichen ist. Hierbei operiert die kontrafaktische Geschichte mit dem Irrealis, es wird die Frage gestellt: „Was hätte sein können, wenn …?“

Beispiele für kontrafaktische Literatur sind

  • Philip K. Dicks The Man in the High Castle (1962 dt. Das Orakel vom Berge)
  • Richard Bachmann: Todesmarsch (1979)
  • Robert Harris: Fatherland (1992 dt. Vaterland)
  • Christoph Ransmayr: Morbus Kitahara (1996)
  • Michael Kleeberg: Ein Garten im Norden (1998)
  • Christian Kracht: Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten (2008)
  • Simon Urbans: Plan D (2011)
  • Christian Kracht: Imperium (2012)
  • Alfred Stabel: Der goldene Apfel der Deutschen (2014)
  • Andreas Eschbach: NSA – Nationales Sicherheitsamt (2018)

Filme:

  • Der Dritte Weltkrieg (1989 Dokumentation)
  • Inglorious Basterds (2009)
  • Watchmen (2009).

Weitere Informationsquellen für kontrafaktische Erzählungen

 

Zur Einführung:

  • Richard Evans: Veränderte Vergangenheiten. Über kontrafaktisches Erzählen in der Geschichte. München 2014 (Altered Pasts. Counterfactuals in History, 2013).

 

Weitere Literaturhinweise zur Vertiefung:

  • Birke, Dorothee / Butter, Michael / Köppe Tilmann (Hrsg.), Counterfactual thinking – counterfactual writing, Berlin, Boston 2012
  • Dannenberg, Hilary P., Coincidence an Counterfactuality. Plotting Time and Space in Narrative Fiction, Lincoln and London 2008
  • Demandt, Alexander, Ungeschehene Geschichte. Ein Traktat über die Frage: Was wäre geschehen, wenn … ?, Göttingen 2011
  • Helbig, Jörg, Der parahistorische Roman. Ein literarhistorischer und gattungstypologischer Beitrag zur Allotopieforschung, Frankfurt/M. u.a. 1988
  • Rodiek, Christoph, Erfundene Vergangenheit. Kontrafaktische Geschichtsdarstellung (Uchronie) in der Literatur, Frankfurt/M. 1997.